LOGBUCH DER ANIMA IV - Mai 2017 - BVI - Bermuda - Azoren  
 

Da man nur 30 Tage auf den BVIs verweilen darf ohne extra 200US$ zahlen zu müssen, hatte ich Ende April ausklariert und bewegte mich im Mai bis zur Ankunft meiner Crew Michael am 7.5. möglichst unauffällig von einem Ankerplatz zum anderen. Zum Glück waren die Prognosen für ein Auslaufen am 8.5. relativ günstig, zumindest für die ersten Tage.

Die Fahrt zu den Bermudas war insgesamt ganz okay, leider mussten wir fast die Hälfte der
7-tägigen Strecke mit dem Motor nachhelfen, hatten zwischendurch aber tolle Segelstunden! Zum Glück verlief alles problemlos, nur ca. fünf Seemeilen vor der Einfahrt nach St. George´s riss die Seilrolle des Gaffelpiekfalls. Das hieß Einholen des Großsegels und die restliche Stunde in den Hafen motoren. Gut, dass das erst so kurz vor der Ankunft passiert ist.

Zum Glück fand ich wie vor 13 Jahren am Somer´s Wharf einen Gratis-Liegeplatz. Michael konnte für den nächsten Tag einen Rückflug buchen, und so wartete ich fünf Tage auf das Eintreffen meines neuen Mitseglers, Herbert. In dieser Zeit waren wie üblich Inselbesichtigungen und kleinere Wartungsarbeiten am Programm. Zufällig hatte ich zweimal die Gelegenheit, bei einem einheimischen Tagestour-Skipper für Kreuzfahrtouristen als Deckshand mitzufahren. Neben den Eindrücken der Insel- und Buchtenwelt Bermudas bekam ich als Entlohnung drei Flaschen Rum!

In der Hauptstadt Hamilton liefen die Vorbereitungen zum bald bevorstehenden America´s Cup. Als ich dort war fanden wegen Flaute leider keine Wettfahrten statt, so konnte ich die Rennmaschinen leider nicht live miterleben.

Als ich vor 13 Jahren hier war, traf ich den hier ansässigen Österreicher und Restaurant-Besitzer Alfred. Mittlerweile hat er das bestbesuchte Lokal im Ort, und als ich ihn wieder besuchte, verwöhnte er mich mit steirischem Zirbenschnaps und Topfentorte.

Am 23.5., zwei Tage nach Ankunft meines Mitseglers Herbert (Seefunkschule Koblmiller) liefen wir zur langen und wind- und wettermäßig mitunter schwierigen 1700 Meilen langen Fahrt zu den Azoren aus. Die Prognosen waren günstig für den Start und bis zum Abend des 29.5. segelten wir bei herrlichem Wetter und guten Geschwindigkeiten Richtung Osten. Dann mussten wir erstmals den Motor zu Hilfe nehmen und es folgten einige Tage mit schwachen, ungünstigen Winden immer wieder kurzen Regenfällen. Dank kräftiger Winde während der letzten zwei Tage mit flottem Segeln erreichten wir die Insel Flores am 6.6. kurz vor Dunkelheit und machten nach 14 Tagen und 8 Stunden glücklicherweise ohne Sturmtiefs oder nennenswerte Probleme oder technische Gebrechen sicher in der Marina fest. Einen Tag später war ein Sturmtief mit Winden bis zu 40 Knoten prognostiziert, insofern war die Erleichterung im sicheren Hafen zu liegen besonders groß.

Meine erste Fahrt auf die Azoren im Jahr 2004 war weniger angenehm: Oft ungünstige Winde, Probleme mit dem Motor, daher Umwege und lange Fahrtdauer. Ein kurzer Vergleich in Zahlen 2004 zu 2017:
Fahrtdauer: 18 Tage - 14 Tage, 8 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 4,7kn - 5,1kn
gefahrene Strecke: 2004 Meilen - 1768 Meilen
Motorstunden: 102 – 66


 
 

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